Gols EFH

Einfamilienhaus Gols, 2016-2019

Die bewusst gesuchte Schmalheit (nur 13,1m breit) des nach Südwesten orientierten Hangrundstückes prägt die Entwicklung eines freistehenden in die Tiefe organisierten Wohntyps, durch den das Potenzial von Grundstücken mit geringen Erschließungsflächen (schmal, kein Hintaus) und der Mehrwert von flächensparendem Bauen aufgezeigt werden soll.

Das teilweise vom Niveau abgehobene Gebäude lässt das Grundstück durchlässig. Es formt verschiedene, durch Mauern an den Grundgrenzen abgeschirmte Freiräume und schafft ein Wohnen mit starkem Außenraumbezug auf mehreren Ebenen mit Ausblick zum Neusiedler See.

Im Inneren entstehen durch die Tiefe des Baukörpers unterschiedliche Raumqualitäten, durch die verschiedene Nutzungen angeregt werden. Blickachsen über die drei Geschosse verknüpfen diese Bereiche. Sie schaffen einen zusammenhängend erlebbaren, nach Südwesten gerichteten Raumzusammenhang über dem in der vorgefundenen Vegetation gehaltenen Garten.

Mit seiner an drei Seiten diaphanen Oberfläche entzieht sich das Gebäude einer formal eindeutigen Wahrnehmung mit klaren Kanten. Unterschiede zwischen Körper und hinterlüfteter Hülle unterstützen diese Absicht und ermöglichen Zusatznutzungen zwischen diesen Schichten (Kräuterkisten, Belichtung und Belüftung des Sanitärbereiches nach Nordwesten).

HTBLVA Spengergasse

NEUBAU UND FUNKTIONSSANIERUNG

Spengergasse, Wien 5, 2008-12, Wettbewerb – 1.Preis

„Das Freistellen der Bestandsbauten verstärkt die Präsenz der Schule im Stadtgefüge und definiert die Nahtstellen als Übergangszonen zwischen Innen (Schule) und Außen (Straßenraum).“

Der Neubau folgt diesem Konzept und schafft – abgesetzt vom Bestand und ein Geschoß über dem Hofniveau – eine neue Eingangsplattform für die Schule und das vom Schulbetrieb unabhängige Österr. Textilinstitut. Er enthält zwei Turnsäle im Untergeschoß und darüber frei disponierbare Geschoßflächen für Klassen und Institutsräume. Funktionsdefinierende Trennungen wurden in Leichtbau ausgeführt und sind damit offen für sich ändernde pädagogische Anforderungen. In der Ausformulierung der Straßenfassade wurde auf die besondere Situation (Südwestecke) reagiert und dem Sonnenstand nachgeführte Vertikallamellen geplant. Sie liegen als Filter vor der Glasfassade und variieren – drehbar vor den Fenstern – die Durchsicht. Die Anbindung an den Bestand erfolgt über verglaste Brücken in den Obergeschoßen. Der ein Geschoß tiefer liegende, an den Enden abgesenkte, Innenhof bildet das verbindende Element für die einzelnen Bauteile.

Auszeichnung: Gebaut 2011, MA19;     Fotos © G. Erlacher

 

Bildungscampus Gasometer

„ERLEBBARE RÄUME IM PARK“

Bildungscampus Gasometerumfeld, 3.Platz Wettbewerb 2019

Der neue Campus liegt in einer grünen Schale. Durch bauliche Überformung der topografischen Gegebenheiten und Verstärkung der Gehölzstrukturen am Bahndamm und an der Böschung zur Straße wird er zur für Kinder gut erlebbaren Insel mit überschaubaren Raumbezügen. Gleichzeitig entsteht als Weiterführung des Grünzuges westlich der Rappachgasse ein attraktiver Ort für den Bezirk und ein Gebäude, das in seiner Ausformulierung zum Interaktionsfeld mit der Stadt werden kann.

„….setzt sich intensiv mit der Topographie auf dem Bauplatz auseinander und übersetzt die unterschiedlichen Niveaus in eine komplex strukturierte Komposition der Baukörper. Das Projekt zeigt eine introvertierte Haltung; die niedrigen Baukörper formulieren eine Binnenwelt, die spannende Raumsequenzen erzeugen können“

Auszug Juryprotokoll

Institutsgebäude Vet-Med

INSTITUTSGEBÄUDE MIT STUDENTISCHEN EINRICHTUNGEN

Vet-Med Universität Wien, Wettbewerb 2014

Begründet durch seinen besonderen Inhalt löst sich das Gebäude aus der Geometrie der umgebenden Bauten und lässt dadurch seitlich Raum für eine Fortführung des Botanischen Gartens. Sein in den Obergeschossen auskragendes Volumen formt in der Mitte einen von unten nach oben durchgängigen Raum – die  auf den Park fokussierte Mitte des Hauses.

Dieser Raum soll – angereichert mit „informellen Arbeitsbereichen“– identitätsstiftender Begegnungsort am Campus sein und Raum für diverse Veranstaltungen bieten. Er ist im Erdgeschoss als Einheit mit dem ÖH-Shop bespielbar und mit dem überdeckten Freibereich in den Botanischen Garten erweiterbar. Die nutzungsneutralen Arbeitswelten in den Obergeschossen sind als zusammenhängende, flexibel nutz- und koppelbare Einheiten – mit den „informellen Arbeitsbereichen“ als Ergänzungszonen – konzipiert.

Innenliegende, glasgedeckte Atrien erlauben eine zusätzliche Belichtung und Querdurchlüftung (Sommernachtslüftung). Über die zweischalige Glasfassade mit Bepflanzung und textilem Sonnenschutz bleibt das innere Geschehen außen ablesbar. Damit folgt die Präsenz des Gebäudes aus der Ablesbarkeit seines universitären Lebens.

Medienzentrum UMDW

MEDIENZENTRUM UNIVERSITÄT FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST

Wien, Wettbewerb 2012 – 4.Preis

Maximale Durchsicht  am Campus  und das Verlangen nach belichteten attraktiven Erschließungs- und Aufenthaltsbereichen formen ein kompaktes Volumen für Funktionsflächen mit einer rundherum angelagerten optisch durchlässigen Raumzone. Diese bildet als transparente Überlappung zwischen Innen und Außen den kommuni-kativen Bereich des Hauses und ermöglicht die Belichtung der Studio- und Seminarräume im Untergeschoss, die durch einen von der Eingangshalle ausgehenden Rundweg erschlossen werden.  Der Weg nach oben liegt ebenfalls – von außen sichtbar – in dieser Raumzone.

Darüber, über den Kern auskragend, liegen zwei entsprechend den Raumhöhen- und Belichtungs-anforderungen differenzierte Geschosse mit Instituts-räumlichkeiten und  weiteren  Unterrichts- und Übungsflächen.

Ein zusätzliches Stiegenhaus (Fluchtstiege) und ein Lift sorgen für kurze Wege über alle Geschosse. Die kristallin wirkende Haut in Glas und Metall umschließt die Gebäudeteile, ihre Gründung im Untergeschoss bleibt auch von außen erlebbar.

Wohnen Wien 15

WOHNEN AM PARK

Dreihausgasse, Wien 15, 2003–2011

9 Wohnungen

Am Ende einer Zeilenbebauung gelegen, öffnet sich das Gebäude – in seiner inneren Organisation diesen städtebaulichen Bedingungen folgend – zum nordseitig angrenzenden Grünraum.

Seine fragmentierte, von der Konstruktion getrennte Fassade (Haut) löst die eindeutige Grenze zwischen Innen und Außen auf und macht „Wohnen“ von Außen ablesbar, ein wechselseitig zuschaltbarer Raum ermöglicht veränderbare Wohnungsgrößen.

Die Wohnräume öffnen sich über die Raumdiagonale nach außen und wirken dadurch grösser. Der von aussen hohl wirkende Baukörper erscheint in seiner Massivität reduziert. Das offene Erdgeschoss verstärkt diese räumliche Verklammerung und öffnet das Gebäude zum Park.

Auszeichnung: Gebaut 2010, MA19;         Fotos © M. Seidl

Publikationen in Fachzeitschriften: zement+beton 6_10; siehe nextroom

Rettung Mariahilf

AMTSHAUS – RETTUNG WIEN 6

Wien 6, Wettbewerbsprojekt, 2004 – 2.Preis

Bebauungsbestimmungen und Bauplatzzuschnitt bestimmen das Volumen des Baukörpers – sein Erscheinungsbild definiert sich über die unterschiedlichen Bedingungen der angrenzenden Straßenräume und den Inhalt.

Eine 2,4% geneigte, an der Nordseite nach unten gekantete Dachfläche formt das Volumen und bildet gemeinsam mit den zum Hof auslaufenden Deckenplatten die offene, möglichst nutzungsneutrale Struktur des Gebäudes. Das durchlaufende Erschließungsband wird als „Weg nach oben“ zum prägenden Element der zweischaligen Fassade am Mariahilfer Gürtel.

Die Erlebbarkeit des weiten Raumes, mit U-Bahn und Mariahilfer Kirche, verortet das Gebäude in der Stadt und macht gleichzeitig die unterschiedlichen Nutzungen und seine Benutzer in der Stadt sichtbar. Der Raum in der Fassade wird damit zur räumlichen Überlappungszone zwischen Stadt und Haus.

Weingut Renner

NEUSTRUKTURIERUNG EINES WEINGUTES

Gols, 1999 – 2003

Das bestehende, ca. 1966 errichtete Gebäude wird durch eine 85m lange weit ausgreifende Stützmauer in Sichtbeton neu orientiert. Sie ist Rückwand des neuen Flaschenlagers, das gemeinsam mit der hakenförmigen Bebauung des Bestandes einen nach Süden offenen Hof – eine notwendige Manipulationsfläche und einen Ergänzungsraum des Betriebes – an drei Seiten umschließt.

Ein gegengleich zum Geländeanstieg – in der Längsachse – geneigtes Pultdach verstärkt diese neue Bebauungsrichtung. Die Betonmasse der Rückwand und die Bodenplatte wirken als Klimaregulator. Das leicht ansteigende Niveau (1,5%) ist, sichtbar gemacht durch eine am Boden sitzende Verglasung, im Inneren der Lagerhalle weitergeführt. Der Degustationsraum, mit dem durch eine Glaswand getrennten Schaukeller, liegt im Erdgeschoß des Bestandes mit Bezug zum Hof.
http://www.rennerhelmuth.at/

Auszeichnung: Burgenländ. Architekturpreis 2006

Publikationen in Fachzeitschriften: Weinarchitektur – Hatje Cantz/AZW, 2005; de arhitecturá nr.21 – vinárii; siehe nextroom

FH WIFI Wien

FACHHOCHSCHULE DER WIRTSCHAFTSKAMMER – WIFI-WIEN

Wien, Wettbewerbsprojekt, 2003 – 1.Preis

Die Stärkung der Präsenz von Fachhochschule und WIFI als Bildungseinrichtung schafft Impulse für das städtische Umfeld. Das Gebäude orientiert sich zum Gürtel – es wird Interface zur Stadt. Rampe, Plattform im 1. Obergeschoß und zweischalige Glasfassade sind als Überlappungszonen Elemente dieses Austausches.

Der durch die vorhandenen Bauten aufgespannte Raum wird als räumliches Potenzial gesehen, das durch eine Matrix von Wegen erschlossen wird. Die langgestreckte Halle wird mit dem von außen zugänglichen Lokal zum neuen, kommunikativen Zentrum des gesamten Gebäudekomplexes. Darüber liegen, als zweihüftige Anlage Hörsäle samt Institutsräumen; Seminarräume und die Bibliothek befinden sich im Dachgeschoß. Das Bereitstellen möglichst variabler, unterschiedlich zusammenfassbarer Flächen war Entwurfsansatz zur Erfüllung des als Momentaufnahme von sich ständig verändernden Bedürfnissen angesehenen Raumprogrammes.

Publikation in Fachzeitschrift: Wettbewerbe Architekturjournal 225, 226

FH Wels

WETTBEWERB FACHHOCHSCHULE WELS

Wels, Wettbewerbsprojekt, 2002 – 2.Preis

Straßenraum, Zugang, Plattform und Halle sind räumliche Überlappungszonen mit regem Austausch. Die Hochschule wird in der Stadt erkennbar – die Stadt (der Ort) als spürbares Element im Gebäude verankert es im Umraum.

Geschichtete Platten lassen das Gebäude offen zur Umgebung. Sie reduzieren, als Reaktion auf die geforderte Dichte, die Massivität der Erscheinung. Das Volumen ist Resultat der Akzeptanz von Nachbarschaftsrechten; das Bereitstellen von Flächen ist Entwurfsmethode.

Bibliothek und Mensa auf Straßenniveau werden zum Angebot für die Stadt. Vorlesungsräume entwickeln sich im Straßentrakt entlang eines durchlässigen Erschließungsweges nach oben. Im Hoftrakt liegen nutzungsneutrale, 2-seitig belichtete und nach Norden erweiterbare Zonen – sie bergen, als Momentaufnahme von sich ständig verändernden Bedürfnissen, das derzeitige Raumprogramm.

Publikation in Fachzeitschrift: Wettbewerbe Architekturjournal 213, 214, 215